E-MailWeiterleiten
LinkedInLinkedIn

Urteil Versicherungsgericht (AG)

Zusammenfassung des Urteils AGVE 2001 31: -

Die Klägerin hat gegen einen Beschluss des Bezirksgerichts Pfäffikon Beschwerde eingelegt, der sie zur Zahlung eines Kostenvorschusses von CHF 8'500.- verpflichtete. Sie argumentierte, dass dieser Betrag zu hoch sei, da sie mit ihrem Ehemann und Kindern knapp über dem Existenzminimum lebe. Das Obergericht des Kantons Zürich wies die Beschwerde jedoch ab und bestätigte den Beschluss der Vorinstanz. Es wurde festgestellt, dass die Klägerin keine unentgeltliche Rechtspflege beantragt hatte und dass die Kosten des Verfahrens ihr auferlegt werden. Der Richter war Dr. R. Klopfer, die Gerichtskosten betrugen CHF 300.-, und die unterlegene Partei war eine weibliche Person (firma oder behörde - d).

Urteilsdetails des Kantongerichts AGVE 2001 31

Kanton:AG
Fallnummer:AGVE 2001 31
Instanz:-
Abteilung:Versicherungsgericht
- Entscheid AGVE 2001 31 vom 30.05.2001 (AG)
Datum:30.05.2001
Rechtskraft:-
Leitsatz/Stichwort:AGVE 2001 31 S.103 2001 Prozessrecht 103 I. Prozessrecht 31 § 32 EG KVG Das Versicherungsgericht ist für Streitigkeiten über...
Schlagwörter : Taggeldversicherung; Versicherungsgericht; Streitigkeiten; Zusatzversicherungen; Krankenkasse; Krankenversicherung; Krankenpflegeversicherung; Verfügung; Prozessrecht; Taggeldleistungen; Entscheid; Versicherungsvertragsgesetz; Zivilrichter; Versicherungsdeckung:; Bereich; Krankenkassen; Einsprache; Versicherer; Streitsache; Entscheidung; Taggeldversicherungen; Kran-; Versicherungsgerichts; Kammer; Sachen; Erwägungen; Krankenbzw; Unfalltaggeld
Rechtsnorm:Art. 12 KVG ;Art. 80 KVG ;Art. 85 KVG ;Art. 86 KVG ;
Referenz BGE:-
Kommentar:
-

Entscheid des Kantongerichts AGVE 2001 31

2001 Prozessrecht 103

I. Prozessrecht



31 § 32 EG KVG Das Versicherungsgericht ist für Streitigkeiten über die freiwillige Kran- kentaggeldversicherung nach KVG und die Zusatzversicherungen zu- ständig. Für Streitigkeiten zwischen dem Versicherten und der Krankenkasse be- treffend Taggeldleistungen nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG) ist der Zivilrichter zuständig (Erw. 5)
Aus dem Entscheid des Versicherungsgerichts, 2. Kammer, vom 30. Mai 2001 in Sachen Z. gegen Krankenkasse Z.
Aus den Erwägungen

2. a) Z. hat bei der Krankenkasse Z. ein Krankenbzw. Unfalltaggeld in der Höhe von Fr. 200.-versichert. Dabei handelt es sich einerseits um eine freiwillige Taggeldversicherung nach Art. 67 ff. KVG (Versicherungsdeckung: Fr. 30.--) sowie um eine solche gemäss Versicherungsvertragsgesetz (Versicherungsdeckung: Fr. 170.--). b) Im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung und der freiwilligen Taggeldversicherung gemäss Art. 67 ff. KVG sind die Krankenkassen befugt und verpflichtet, bei Streitigkeiten mit Versicherten auf Verlangen Verfügungen zu erlassen (Art. 80 Abs. 1 KVG). Gegen eine eröffnete Verfügung kann zunächst Einsprache beim Versicherer (Art. 85 Abs. 1 KVG) und sodann Beschwerde beim zuständigen kantonalen Versicherungsgericht (Art. 86 Abs. 1 KVG) erhoben werden. Insofern ist im Bereich der sozialen Krankenversicherung das Beschwerdeverfahren anwendbar. Mit der am 16. November 1999 ergangenen Verfügung konnte die Krankenkasse Z. gemäss den vorstehenden Ausführungen nur
2001 Versicherungsgericht 104

über Leistungen der sozialen Krankenpflegeversicherung bzw. der freiwilligen Taggeldversicherung nach KVG entscheiden, was sie in der Verfügung auch ausdrücklich festhielt. Entsprechend beurteilte sie im Einspracheentscheid vom 21. Dezember 1999 auch nur die Taggeldansprüche des Versicherten nach Art. 67 ff. KVG. (...) 5. Der Beschwerdeführer beantragt in seiner Beschwerdeschrift, es seien ihm die Taggeldleistungen gemäss der Versicherungspolice auszurichten. Insofern verlangt er die Ausrichtung der versicherten Taggeldleistungen gemäss KVG wie auch derjenigen nach VVG. Diesbezüglich stellt sich vorab die Frage, ob das Versicherungsgericht für die Beurteilung der Streitsache betreffend Taggeldversicherung nach VVG zuständig ist. Das KVG selber erwähnt die Taggeldversicherung nach VVG nirgends. Gemäss § 32 Abs. 1 des kantonalen Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Krankenversicherung (EG KVG; SAR 837.100) ist das kantonale Versicherungsgericht im Rahmen des KVG für die Entscheidung von Streitigkeiten der Versicherer unter sich, mit Versicherten Dritten zuständig. Gemäss § 32 Abs. 2 EG KVG ist es auch für die Entscheidung von Streitigkeiten aus Zusatzversicherungen zur obligatorischen Krankenversicherung zuständig. Diese Bestimmung entspricht Art. 47 Abs. 2 und 3 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), wonach die Kantone für Streitigkeiten aus Zusatzversicherungen zur sozialen Krankenversicherung ein kostenloses, einfaches und rasches Verfahren vorsehen, in dem der Richter den Sachverhalt von Amtes wegen feststellt und die Beweise nach freiem Ermessen würdigt. Gemäss Art. 12 Abs. 3 KVG unterliegen die Zusatzversicherungen, welche von den Krankenkassen zusätzlich zur obligatorischen Krankenpflegeversicherung angeboten werden können, dem VVG (materiell), für entsprechende Klagen (nicht Beschwerden) ist jedoch gemäss § 32 Abs. 2 EG KVG das Versicherungsgericht zuständig. Eine § 32 Abs. 2 EG KVG entsprechende Regelung betreffend Taggeldversicherungen nach VVG fehlt. Das Versicherungsgericht hat denn auch wiederholt festgehalten, dass Taggeldversicherungen
2001 Prozessrecht 105

nach VVG keine Zusatzversicherungen im Sinne von Art. 12 KVG bzw. § 32 EG KVG darstellen (a.M. Gebhard Eugster, Krankenversicherung, in: Schweizerisches Bundesverwaltungsrecht, S. 30 Rz 57). Dies ergibt sich bereits aus der Systematik des KVG selber, welches im 2. Titel über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung die Zusatzversicherungen erwähnt und im 3. Titel die freiwillige Taggeldversicherung (nach KVG) regelt. Bei der Taggeldversicherung nach VVG handelt es sich nicht um eine Sozialversicherung (Alfred Maurer, Das neue Krankenversicherungsrecht, Basel und Frankfurt a.M. 1996, S. 107), sondern um ein rein privatrechtliches Rechtsverhältnis, weshalb gemäss Art. 47 Abs. 1 VAG i.V.m. § 32 EG KVG der Zivilrichter für diesbezügliche Streitigkeiten zuständig ist. Das angerufene Versicherungsgericht ist daher für die Streitsache betreffend Taggeldversicherung nach VVG nicht zuständig, weshalb auf diesen Teil des Begehrens nicht einzutreten ist.

Bitte beachten Sie, dass keinen Anspruch auf Aktualität/Richtigkeit/Formatierung und/oder Vollständigkeit besteht und somit jegliche Gewährleistung entfällt. Die Original-Entscheide können Sie unter dem jeweiligen Gericht bestellen oder entnehmen.

Hier geht es zurück zur Suchmaschine.