Voransicht der Bundesgerichtsentscheide vom Band 2 und Jahr 1985

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DossiernummerDatumRegesteSchlagwort (gekürzt)
111 II 284 17.09.1985Art. 718 Abs. 1 OR. 1. Der klare Wortlaut einer solidarischen Verbindlichkeit schliesst jede Auslegung im Sinne einer Bürgschaft aus (E. 2). 2. Aufgabe der Rechtsprechung zu Art. 718 Abs. 1 OR, die verlangte, dass die Handlung des Organs tatsächlich dem Gesellschaftszweck diene, und den guten Glauben des Vertragspartners unberücksichtigt liess (E. 3). été; Socsil; était; Pinkas; Negresco; Engage; Stern; Engagement; ésent; état; ètement; Arrêt; érêt; étés; Tersmeden; Cette;
111 II 223 24.10.1985Die Kinderzuteilung als vorsorgliche Massnahme im Scheidungsprozess (Art. 145 ZGB). Für die Dauer des Scheidungsverfahrens sind die Kinder in der Regel demjenigen Elternteil zuzusprechen, der in der Lage ist, sie weitgehend persönlich und in der bisherigen Umgebung zu betreuen. In diesem Verfahrensstadium ist noch nicht abzuklären, bei welchem Elternteil das Recht der Kinder auf optimale Fürsorge und Erziehung für die Zukunft besser gewährleistet sei.
Kinder; Elternteil; Scheidung; Verfahren; Massnahme; Recht; Zuteilung; Scheidungsverfahren; Urteil; Kinderzuteilung; Scheidungsverfahrens;
111 II 398 23.10.1985Unzulässige Berufung. 1. Art. 57 Abs. 5 OG. Umstände, die es rechtfertigen, über die Zulässigkeit einer Berufung und einer staatsrechtlichen Beschwerde gleichzeitig zu entscheiden (E. 1). 2. Art. 55 Abs. 1 und 90 Abs. 1 OG. Beruht der angefochtene Entscheid auf zwei selbständigen Begründungen, so müssen beide angefochten werden, gegebenenfalls die eine mit Berufung und die andere mit staatsrechtlicher Beschwerde (E. 2b).
Berufung; Obergericht; Begründung; Urteil; Obergerichts; Rechtsmittel; Berufungskläger; Begründungen; Entscheid; Erwägungen; Aussagen;
111 II 508 22.10.1985Art. 1 Abs. 2 lit. d UWG. Verwechslungsgefahr. Keine Gefahr der Verwechslung zwischen zwei Wortbildzeichen mit ähnlichen, nicht besonders originellen Bildbestandteilen (stilisierte Sonnenzeichen), aber unterscheidungskräftigen Wortbestandteilen. Zeichen; Marke; Beklagten; Jelmoli; Sonne; Verwechslung; Zusammenhang; Beyeler; Verkauf; Vorinstanz; Urteil; Verwechslungsgefahr;
111 II 242 22.10.1985Art. 2 ZGB; Art. 336 Abs. 1 OR. Kündigung gegenüber einem vorbestraften Arbeitnehmer; Rechtsmissbrauch? 1. Die Kündigungsfreiheit untersteht grundsätzlich dem Verbot des Rechtsmissbrauchs (E. 2a). Kein Rechtsmissbrauch, wenn von einem Schlafwagenbegleiter nach fünf Jahren klagloser Tätigkeit ein Leumundszeugnis verlangt und ihm wegen einer 12 Jahre zurückliegenden Verurteilung gekündigt wird (E. 2b und c). 2. Art. 37 Ziff. 1 Abs. 1 StGB. Der Resozialisierungsgrundsatz kann keine Reflexwirkungen auf Vertragspflichten zwischen Privatpersonen entfalten (E. 2d). Kündigung; Recht; Arbeit; Rechtsmissbrauch; Vorstrafe; Interesse; Urteil; Schlafwagenbegleiter; Interessen; Kündigungsfreiheit;
111 II 326 17.10.1985Art. 620 Abs. 1 ZGB; bäuerliches Erbrecht. 1. Bedeutung der Umzonung der umstrittenen Liegenschaft von der Bauzone in die Landwirtschaftszone für die Beurteilung ihres landwirtschaftlichen Charakters (E. 3a/cc, dd). 2. Eignung des Sohnes des Übernehmers für die Bewirtschaftung und spätere Übernahme des landwirtschaftlichen Gewerbes (E. 3c/bb).
Landwirt; Landwirtschaft; Liegenschaft; Eignung; Landwirtschafts; Landwirtschaftszone; Gewerbe; Grundstück; Bauzone; Raumplanung;
111 II 349 08.10.1985Vergleich, gegründete Furcht. Der aussergerichtliche Vergleich unterliegt den Bestimmungen über die Willensmängel unter bestimmten, aus der Natur des Vertrages selbst fliessenden Vorbehalten (E. 1 und 3). Voraussetzungen der Unverbindlichkeit eines Vergleichs wegen gegründeter Furcht (E. 2). éfendeur; être; éforme; Vergleich; ésente; Acompte; Avait; été; Furcht; êtements; Genève; Nous; Achat; éduit; écutif; Accord;
111 II 291 08.10.1985Übertragung einer Marke. Schweigt sich der Vertrag darüber aus, so wird vermutet, dass die Übertragung des Unternehmens die Übertragung der Marke miteinschliesst. Im vorliegenden Fall Vermutung bestätigt durch die Gesamtheit der Umstände. été; Higyne; Higynodor; Entreprise; était; évoqué; éter; Arrêt; Übertragung; Marke; Inscription; édéral; époux; Tribunal; être;
111 II 130 04.10.1985Enterbung eines Zahlungsunfähigen (Art. 480 ZGB) Die Zahlungsunfähigkeit eines Enterbten muss grundsätzlich auf die gesetzlich vorgesehene Weise feststehen, d. h. durch Vorliegen von Verlustscheinen anlässlich der Eröffnung des Erbganges. éré; éfaut; érédation; éserve; Insolvabilité; Exhérédation; édéral; Tribunal; érédé; Actes; être; Conseil; Neuchâtel; été;
111 II 317 03.10.1985Absehen von der Zustimmung eines Elternteils zur Adoption eines Unmündigen (Art. 265c Ziff. 2 ZGB; Art. 44 lit. c OG). 1. Wenn die kantonale Behörde es ablehnt, von der Zustimmung eines Elternteils zur Adoption eines Kindes abzusehen, das bereits bei dem Elternteil lebt, der adoptieren will, so kann dieser Berufung gegen den ablehnenden Entscheid erheben. Demgegenüber ist das Kind nicht zur Berufung befugt (E. 1). 2. Bei der Beurteilung der Frage, ob sich ein Elternteil nicht ernstlich um das Kind gekümmert habe, genügen rein objektive Kriterien, die weder die besonderen Umstände noch das Verschulden des Elternteils berücksichtigen, nicht; eine derart eingeschränkte Beurteilung verletzt die Persönlichkeitsrechte des betroffenen Elternteils (E. 3a, b). 3. Nicht ernstlich um das Kind gekümmert hat sich der Elternteil, der - ohne sich gegenüber dem Kind geradezu gleichgültig verhalten zu haben - keine regelmässigen Anstrengungen unternommen, sondern sich auf sporadische und kurze Kontakte mit dem Kind beschränkt hat (E. 3c). Adoption; écision; Pierre; Françoise; Enfant; Tribunal; édéral; été; était; éforme; érieusement; être; Elternteil; ément; érêt;
111 II 230 18.09.1985Adoption eines Unmündigen (Art. 264 ZGB). Das mindestens zweijährige Pflegeverhältnis zwischen den künftigen Adoptiveltern und dem Kind muss in Form einer eigentlichen Hausgemeinschaft bestanden haben. Dass das zu adoptierende Kind in 17 Jahren insgesamt 262 Ferienwochen beim adoptionswilligen Stiefvater verbracht hat, genügt dieser Anforderung nicht. Adoption; Berufung; Adoptiveltern; Pflege; Pflegeverhältnis; Berufungskläger; Berufungsklägers; Ferien; Kindes; Hausgemeinschaft;